Gruppendynamik in Schulklassen, systemische Interventionen bei Mobbing und anderen Konflikten
Walter Minder, lic.phil.
Fachpsychologe für Psychotherapie FSP Psychologische Praxis
Mit dem Eintritt in den Kindergarten verlassen die Kinder den geschützten Rahmen des Elternhauses. Während in der Familie Konflikte meistens bilateral oder im Schutz der Eltern gelöst werden, gelten in der Schule andere Gesetzmässigkeiten: die Prozesse in der Gruppe sind bestimmend. Für einige Kinder ist es schwierig, sich in einer Gruppe zurechtzufinden. Sie sind besonders gefährdet in eine exponierte Rolle zu geraten, sei es als Opfer oder als Täter. Konflikte gehören zum schulischen Alltag. Die Beurteilung der Konfliktdynamik und des Schweregrades eines Konfliktes ist oftmals nicht einfach. Lehrkräfte, Eltern und Schulleitungen haben insbesondere beim Phänomen Mobbing sehr unterschiedliche Sichtweisen, welche eine Lösung erheblich erschweren. Ungünstige Interventionsversuche können die Situation verschlimmern und Konflikte weiter eskalieren lassen. Aufgabe der angefragten psychologischen Fachperson ist es, die Situation zu er- fassen und einen Bearbeitungsplan zu erstellen. Je nach Anfrage betrifft das entweder die Arbeit mit dem Opfer oder aber die Beratung der Schule und Durchführung einer Intervention. Im Kurs werden verschiedene Konfliktdynamiken praxisnah beleuchtet und aus einer systemischen Perspektive verschiedene Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt. Da Konflikt- und Mobbingsituationen oft sehr spannungsgeladen sind, eignet sich für die Intervention ein gut strukturiertes, zielorientiertes Vorgehen, das die Kompetenzen der direkt und indirekt Beteiligten stützt und der intervenieren- den Fachperson genügend Handlungsfreiheit lässt. Die Interventionen werden detailliert von der Auftragsklärung bis zur Durchführung dargestellt und geübt. Die Interventionen können auch bei komplexen und bereits seit längerer Zeit an- dauernden Mobbingsituationen eingesetzt werden. Es besteht die Möglichkeit, eigene Situationen einzubringen.