Bildungsungleichheit: Wie die Schule soziale Ungleichheit verschärft
Dr. Rebekka Sagelsdorff, Dr. Luca Preite und Andrea Fischer, MA
Pädagogische Hochschule FHNW, Professur für Bildungssoziologie
Trotz Bildungsauftrag gelingt es in der Schweiz kaum, ungleiche gesellschaftliche Aufwachsensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Schule auszugleichen. Im Gegenteil: gesellschaftliche Ungleichheiten werden während der Schulzeit im Bildungsverlauf sogar noch verstärkt. So zum Beispiel haben Kinder von Akademiker:innen nach wie vor eine etwa sechsfach höhere Chance ein Gymnasium zu besuchen als Kinder, deren Eltern nicht studiert haben. Ebenso finden sich letztere etwa sechsfach häufiger in separativen Unterrichtssettings (Sonderklassen und Sonderschulen) wieder im Vergleich zu Kindern, deren Eltern studiert haben. Und nicht zuletzt sind es allen voran Kinder- und Jugendliche ohne Schweizer Staatsangehörigkeit, die sich mit Lernzielanpassungen konfrontiert sehen. Vor diesem Hintergrund führt der Kurstag in aktuelle Ungleichheitsverhältnisse in der Schweizer Bildungslandschaft mit Fokus class, gender and ethnicity ein und eröffnet Einblicke in aktuelle bildungssoziologische Theorien, die diese schulischen Ungleichheitsverhältnisse in den Blick nehmen. Ziel des Kurstags ist es gemeinsam mit den Teilnehmer:innen danach zu fragen, was sich aus diesem bildungssoziologischen Wissen im Tätigkeitsfeld der Kinder- und Jugendpsychologie für die entsprechende berufliche Praktik bzw. Arbeit ableiten lässt.