Erkennen und Fördern hoher Begabungen

Dr. Letizia Gauck
Psychologin FSP, Leiterin Zentrum für Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie (ZEPP), Universität Basel

Eine gute Diagnostik und die Förderung hoher Begabungen setzen Fachwissen voraus und erfolgen immer in einem sozialen und politischen System. Die Begrifflichkeiten sind oft nicht klar definiert und für einige Begabungsbereiche gibt es keine diagnostischen Verfahren, die den Gütekriterien genügen. Im Kurs wird zusammen getragen, welche Bedingungen es begünstigen, dass begabte Kinder ihr Potenzial in Leistung umsetzen können. Wir diskutieren, weshalb eine länger andauernde Unterforderung verheerende Auswirkungen auf die Motivation, das Selbstkonzept und die Schulleistungen eines Kindes haben kann, aber auch inwieweit das Wissen um die Diagnose «hochbegabt» negative Folgen auf die Entwicklung haben kann. Eine besondere diagnostische Herausforderung ist die Differenzialdiagnostik von Merkmalen von Unterforderung im Gegensatz zu Anzeichen von psychischen Erkrankungen wie Aufmerksamkeitsstörungen, Autismus- Spektrum-Störungen oder Depressionen.

Lernziele:

  • Auffrischung der wichtigsten Modelle von Intelligenz und Begabung
  • Kenntnis der Besonderheiten der Diagnostik hoher Begabungen
  • Kenntnis spezieller Testverfahren sowie klassischer wissenschaftlicher Untersuchungen
  • Kenntnis von Fördermassnahmen und Kriterien für deren Bewertung

Methoden:

  • Präsentation zentraler theoretischer Inhalte
  • Selbstreflexion
  • Darstellung konkreter Beispiele (evenutell auch der Teilnehmenden)
  • Einblick in spezielle Testverfahren
  • Übungen zur praktischen Umsetzung